Forschung
Drei Fragen
10.07.2017
Innovative Hochschule - Interview mit Projektmanager Hans-Peter Ratzke
Das Projekt "Innovative Hochschule Jade - Oldenburg!" will den wechselseitigen Austausch mit Wirtschaft, Gesellschaft, Behörden und Kultureinrichtungen intensivieren und so die Innovationskraft der Region steigern. Für die Universität Oldenburg und die Jade Hochschule stellen Bund und Länder bis 2022 insgesamt gut 13 Millionen Euro zur Verfügung. Der gemeinsame Antrag von Universität Oldenburg und Jade Hochschule ist der einzig bewilligte in Niedersachsen.Die Jade Welt sprach mit dem Projektmanager Hans-Peter Ratzke über Ziele und Hintergründe des Projektes mit dem Untertitel „Dynamische Transferpartnerschaft zwischen Weser-Ems und Küste“.
JW: Was ist das Ziel des Projektes „Innovative Hochschule“?
Ratzke: Aufsetzend auf der etablierten Kooperation der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg und der Jade Hochschule im Bereich des Ideen-, Wissens- und Technologietransfers haben die beiden Verbundpartner in den Handlungsfeldern Wissen, Karriere, Innovation und Dynamische Interaktion die Förderung von strategischen und strukturellen Maßnahmen für den nachhaltigen Ausbau des Transfersystems in der Region beantragt. Neue Zielgruppen, Partnerschaften, Wege und Räume werden systematisch und strukturiert für den Transfer erschlossen. Dabei fokussiert das Projekt auf den dauerhaften Aufbau von Strukturen zur Förderung des Transfers von Wissen in die Zielregion. Durch den Aufbau des Transfersystems steigern die Verbundpartner die Innovationskraft der Region und leisten so einen wesentlichen Beitrag zur Bewältigung der aktuellen und zukünftigen Herausforderungen in der Zielregion.JW: Wer profitiert am meisten von der Projektbewilligung?
Ratzke: Zum Ende des Projektes soll die Innovationskraft der Zielregion u.a. durch den Transfer von hochschulbasiertem Wissen in die Wirtschaft und die Gesellschaft gestärkt sein. Weiterhin sollen bereits Schülerinnen und Schüler für wissenschaftliche Fragestellungen insbesondere in den MINT-Fächern begeistert werden, um so frühzeitig einen Wissensdialog zwischen der Region und den Hochschulen zu starten. Für die Absolventinnen und Absolventen der Hochschulen sollen Karrierewege in der Region erschlossen und hierdurch ein Transfer über Köpfe aus den Hochschulen in die Wirtschaft realisiert werden. Somit profitiert sicherlich die Zielregion am intensivsten von der aktuellen Projektbewilligung.
An den beteiligten Hochschulen können für den Zeitraum von fünf Jahren rund 20 hochqualifizierte Arbeitsplätze geschaffen werden, die mit ihren Projektaktivitäten den forschungsbasierten Ideen-, Wissens- und Technologietransfer stärken sowie die regionale Verankerung der Hochschulen nachhaltig unterstützen, wodurch auch die beiden Hochschulen profitieren.
JW: Was verbirgt sich hinter dem Teilprojekt Innovation(s)Mobil?
Ratzke: Das Teilprojekt Innovation(s)Mobil wird durch den Einsatz eines Innovation(s)Busses sowie eines Innovation(s)Schiffes realisiert und ergänzt die stationären Kommunikationsplattformen wie z.B. das Schlaue Haus in Oldenburg. Beide Plattformen bringen ein hohes Maß an Mobilität und eine innovative Antriebstechnik (E-Antrieb oder Brennstoffzellenantrieb) mit. Sie sind als flexibel gestaltbarer „Showroom“, mobile Kommunikationsplattform sowie als Experimentierwerkstatt und Demonstrator für konkrete Transferprojekte einsetzbar.Mit Innovatio(s)Mobil werden die Interaktion der Verbundpartner mit Akteuren außerhalb der Hochschulen gestärkt, Forschungsergebnisse und Innovationen einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht und Lösungsansätze zu gesellschaftlichen Herausforderungen aufgezeigt. Dadurch werden Innovationen angeregt, zukünftige Fach- und Führungskräfte auf die Region aufmerksam gemacht und Wirtschaftspartner für ein verstärktes Engagement gewonnen. Die mobilen Plattformen steuern unterschiedlichste Orte in der Zielregion an, um den Dialog mit Vertretern aus der Gesellschaft zu suchen und zu fördern. Das Innovation(s)Schiff adressiert dabei insbesondere maritime Themen und präsentiert diese in den Häfen der Nordseeküste.