Forschung

Stipendium
17.03.2016
Prof. Dr. Stefan Gaßmann, plant den Bau eines mikrofluidischen Chips, der Wasserproben nehmen und behandeln kann, bevor sie mit gängigen Methoden weiter untersucht werden. <span>Foto: Gaby Pfeiffer/Jade HS</span>

Prof. Dr. Stefan Gaßmann plant den Bau eines mikrofluidischen Chips, der Wasserproben nehmen und behandeln kann, bevor sie mit gängigen Methoden weiter untersucht werden. Foto: Gaby Pfeiffer/Jade HS

Meeresforschung an der Jade Hochschule gestärkt

Wilhelmshaven. Dr. Stefan Gaßmann, Professor am Fachbereich Ingenieurwissenschaften der Jade Hochschule, wird künftig die Meeresforschung an der Jade Hochschule um einen neuen Aspekt erweitern. Das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK) hat für das gemeinsam mit dem Institut für Chemie und Biologie des Meeres (ICBM) der Universität Oldenburg beantragte Forschungsprojekt „EcoMol – The ecology of molecules“ zwölf Promotionsstipendien bewilligt – eins davon für Gaßmanns Teilprojekt. 

Die molekulare Vielfalt von Meerwasser würde die genetische Vielfalt des Lebens auf der Erde übersteigen, heißt es im Forschungsantrag. Diese Komplexität bliebe in ökologischen und geochemischen Untersuchungen bislang unberücksichtigt.
Gaßmanns Forschungsvorhaben ist im Bereich der Mikrofluidik angesiedelt, dem Handling von kleinen Flüssigkeitsmengen. „Auf den ersten Blick erscheint das vielleicht nicht logisch, weil im Ozean genug Wasser für die Probennahme vorhanden ist – aber die Nutzung mikrofluidischer Methoden ist sehr viel schneller und effektiver.“ Der Professor plant den Bau eines Chips, der Wasserproben nehmen und behandeln kann, bevor sie mit gängigen Methoden weiter untersucht werden. Durch diese Vorbehandlung sollen mehr Informationen über die Wasserprobe generiert werden. „Zum Beispiel enthält das Wasser organische Materie, die zerfällt. Dieser Zefallsprozess ist äußerst komplex. Durch die Vorbehandlung mit dem Chip kann ein ganzer Tageszyklus in nur 15 Sekunden nachgebildet werden, sodass die Wasserprobe schneller weiter analysiert werden kann.“ 

Das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK) möchte herausragende Nachwuchswissenschaftler_innen in ihrer Promotionsphase mit Georg-Christoph-Lichtenberg-Stipendien unterstützen. 43 Anträge der Hochschulen waren hierfür beim MWK eingegangen. Zwölf davon werden in den kommenden vier Jahren aus dem „Niedersächsischen Vorab“ der VolkswagenStiftung gefördert. Bei allen ausgewählten Programmen handelt es sich um kooperative Konzepte, an denen also gleich mehrere Hochschulen beteiligt sind.