Forschung

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14.05.2012
Andrej Albrecht, wissenschaftlicher Mitarbeiter,  beim Versuchsaufbau zur Bewegungssteuerung (Foto: Michael Stephan)

Andrej Albrecht, wissenschaftlicher Mitarbeiter, beim Versuchsaufbau zur Bewegungssteuerung (Foto: Michael Stephan)

Mit einer Handbewegung die Jalousien herunterlassen

Oldenburg/Wilhelmshaven. Mit einer Handbewegung das Licht, den Fernseher, das Garagentor oder die Jalousien bedienen - das ist keine Vision mehr. Prof. Dr. Matthias Berger von der Jade Hochschule hat zusammen mit Studierenden der Wirtschaftsinformatik im Rahmen des Projekts „Gestensteuerung im Smart Home“ ein entsprechendes System entwickelt. „Es ist nicht nur leicht zu bedienen, sondern auch barrierefrei“, berichtet er.  Ein Smart Home passt sich seinen Bewohnern an und unterstützt sie auf intelligente und unaufdringliche Weise in ihrem Alltagsleben. Nutzer benötigen keine komplizierte Einweisung. Es reichen Handbewegungen und schon reagiert die Technik. Selbst  Menschen, die nur ihre Füße oder ihren Kopf bewegen können, können diese Technik nutzen und ihre Lebensqualität verbessern, weil sie nicht auf fremde Hilfe angewiesen sind. Das alles klappt mit einer einfachen Konsumentenelektronik.  „Das Prinzip ist leicht zu verstehen“, sagt der Wirtschaftsinformatiker. „Die Räume werden von einer Tiefenkamera dreidimensional aufgenommen und virtuell dargestellt. In der dreidimensionalen Ansicht kann der aufgenommene Raum virtuell aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet werden. Sobald sich ein Mensch im Aufnahmebereich der Kamera aufhält, wird sein Körper erkannt und verfolgt. Zeigt er auf ein Gerät, reagiert die Technik und schaltet es an oder aus. Es handelt sich somit um eine ideale Hilfe für Menschen mit Handicaps, die sich nur schwer bewegen können. Mit der berührungsfreien Methode brauchen sie ihren Aufenthaltsort nicht zu verlassen. Das Projekt ist mittlerweile erfolgreich abgeschlossen. Jetzt geht es darum, die funktionierende Technik in unsere Häuser zu integrieren. „Praktisch wäre das zum jetzigen Zeitpunkt möglich“, versichert der Experte, der von dem Oldenburger Unternehmen Granny & Smith unterstützt worden ist. „Es hat bereits Marktreife erlangt und könnte installiert werden.“