Forschung

kooperativ
25.07.2017
Die intensive Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft im Rahmen des Verbundprojektes „Technologiescouting innovativ NordWest“  soll beiden Seiten zugutekommen. <span>foto: fotolia</span>

Die intensive Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft im Rahmen des Verbundprojektes „Technologiescouting innovativ NordWest“ soll beiden Seiten zugutekommen. foto: fotolia

Neue Modelle im Wissens- und Technologietransfer

Die Innovationskraft der Region Weser-Ems stärken und zukunftsfähige Arbeitsplätze schaffen – das ist Ziel des Verbundprojekts „Technologiescouting innovativ NordWest“ der Universität Oldenburg, der Jade Hochschule und der Hochschule Emden/Leer. Gemeinsam mit der Industrie- und Handelskammer Oldenburg, den Handwerkskammern Oldenburg und Ostfriesland, dem FabLab Oldenburg sowie den regionalen Wirtschaftsförderern wollen die Hochschulen in den kommenden drei Jahren Modelle entwickeln, die die Zusammenarbeit von Unternehmen und Hochschulen verbessen.

Gefördert wird das Vorhaben, das am 1. August startet, mit rund 500.000 Euro vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung und dem Land Niedersachsen. Die inhaltliche und organisatorische Leitung des Projekts liegt bei der Technologietransferstelle im Referat Forschung und Transfer der Universität Oldenburg. „Mit dem gemeinsamen Projekt nehmen die drei Hochschulen neben Forschung und Lehre eine weitere wichtige Aufgabe wahr, indem sie der Region durch innovativen Wissens- und Technologietransfer neue wirtschaftliche Impulse geben“, so Prof. Dr. Martin Holthaus, Vizepräsident für Forschung und Transfer der Universität Oldenburg.

Die intensivere Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft soll beiden Seiten zugutekommen: Vor allem kleine und mittlere Unternehmen (KMU) profitieren von einem leichteren Zugang zu Know-How und hochqualifiziertem Personal. Für Hochschulen bieten Kooperationen Möglichkeiten, verstärkt Praxisbezüge in die Ausbildung zu integrieren, Forschungskooperationen zu intensivieren und Partner für Abschlussarbeiten und Praktika zu gewinnen.

In drei sich ergänzenden Teilprojekten erproben die Verbundpartner verschiedene, ineinandergreifende Ansätze, um die Beziehung zwischen Hochschulen und  Unternehmen zu stärken: „Existenzgründungen aus Hochschulen“ (Universität Oldenburg), „Cross-Innovation“ (Jade Hochschule)  sowie „Empfehlungsmarketing“ (Hochschule Emden/Leer). An allen drei Standorten werden Innovationsmanager eingestellt, die die Projekte umsetzen.

Die Universität Oldenburg kann mit dem Teilprojekt „Existenzgründungen aus Hochschulen“ an ihre langjährige Erfahrung in der Gründungsunterstützung anknüpfen. Es gilt nun, Technologie-Trends systematisch zu beobachten und Innovationspotenziale frühzeitig zu erkennen, um die Zahl der Gründer unter den Hochschulabsolventen weiter zu steigern und Ideen schneller wirtschaftlich umzusetzen. Außerdem entwickelt die Universität eine Online-Plattform, über die Hochschulen und KMUs langfristig Kontakte aufrechterhalten und ausbauen können.

Die Jade Hochschule bringt erste Erfahrungen mit „Cross Innovation“ in das Projekt ein. Diese Methode verknüpft Produkte, Services und Trends verschiedener Branchen. Ziel ist es, neue Anwendungsmöglichkeiten vorhandener innovativer Entwicklungen zu identifizieren und diese entsprechend anzupassen.

Das an der Hochschule Emden/Leer erprobte aktive Empfehlungsmarketing identifiziert und aktiviert neue KMU mit dem Ziel, weitere regionale Partner für Abschlussarbeiten und Praktika zu gewinnen. Ergebnisse dieser Projekte können die Keimzelle für neue Gründungsvorhaben bilden oder durch KMU und Startups verwertet werden.

Die Hochschulen wenden diese Methoden an, evaluieren sie und entwickeln sie systematisch weiter. Nach einem Jahr rotieren die Methoden, werden an einem neuen Standort getestet und modifiziert, sodass am Ende des dritten Projektjahrs jede Hochschule alle drei Methoden durchlaufen hat. Als Best-Practice-Beispiele sollen die Erkenntnisse des Projekts auch für andere Regionen Vorbildcharakter haben.