Forschung
Tourismus
01.06.2012
Untersuchung zum Tourismus in Ägypten veröffentlicht
Wilhelmshaven. Dr. Torsten Kirstges, Professor für Tourismuswirtschaft an der Jade Hochschule, führte jetzt gemeinsam mit seiner Mitarbeiterin Julia Zimfer eine Befragung zur Haltung von Ägyptern, die in der Tourismusbranche beschäftigt sind, gegenüber europäischen Touristen durch. Fazit: „Mehr als die Hälfte der Einheimischen fühlt sich durch die Anwesenheit der Touristen gestört. Zum Beispiel durch den Alkoholkonsum der Europäer oder durch die freizügigen Kleidungsweise“, so Kirstges. Die Touristen hingegen hätten das Gefühl sich der Kultur des Landes gut anzupassen. „67 Prozent der Touristen schätzen ihre eigene Präsenz im Land als wenig störend für die einheimische Bevölkerung ein. Dieses Selbstbild ist offenbar zu positiv.“ Im Rahmen der Studie wurden 187 Touristen sowie 164 ägyptische Mitarbeiter der Branche in Hurghada, Kairo, Luxor und im oberägyptischen Qena befragt. „Wir waren überrascht, wie negativ europäische Touristen in Ägypten wahrgenommen werden", sagt Kirstges. „Denn in dem Land gibt es schon seit Jahrzehnten Tourismus in großem Stil." "Der Tourismus werde von den Ägyptern ganz überwiegend als wichtiger Wirtschaftsfaktor bewertet. „Damit ist aber häufig keine entsprechende Wertschätzung der Touristen verbunden.“ Die festgestellte ablehnende Haltung vieler Ägypter erklären Kirstges und Zimfer folgendermaßen: „Die oberflächliche Begegnung mit den Touristen in den touristischen Städten sowie die schnelle Entwicklung des Tourismus ermuntern die Einheimischen nicht, sich der europäischen Kultur gegenüber zu öffnen und sich ausreichend mit ihr auseinanderzusetzen“. Das Resultat dessen seien Vorurteile und Skepsis, die von Generation zu Generation weitergegeben werden. Ein erster Einblick in die Studie:www.jade-hs.de/fileadmin/blaetterkatalog/harter_tourismus/blaetterkatalog/ Weitere Informationen:
Prof. Dr. Torsten Kirstges, 04421-985-2332, torsten.kirstges@jade-hs.de