Campus
Theater
09.11.2016
Das JadeTheater probt wieder
„Für mich ist es besonders anstrengend, alles im Blick zu behalten. Theater pusht auch sehr. Die Schlussphase ist extrem stressig, sie ist aber auch die coolste und euphorischste Phase“, erklärt Pia Schreiber. Sie leitet das JadeTheater nun im vierten Jahr und gewährt einen Einblick in ihre Proben.
Die erste Probe
Das derzeitige Ensemble besteht aus einem Dutzend Studierenden, überwiegend Frauen, sowohl mit als auch ohne Theatererfahrung. Ihre erste Probe findet an einem Montagabend statt. Draußen ist es bereits dunkel. Der Seminarraum H411 ist nicht der schönste, jedoch bietet er genug Platz. Besonders nachdem die Tische und Stühle an die Wände gerückt wurden. Den Platz braucht das Ensemble für die Übungen, Lockerungen sowie das Kennenlernen und um ein Gefühl für Körper und Raum zu erlangen.
Zunächst wird der ganze Alltagsstress abgeschüttelt. In einem Kreis stehen sich die Studierenden und Schreiber gegenüber und klopfen sich ab. Nach der Lockerungsübung wird das Gedächtnis geschult und sich gegenseitig kennengelernt.
Vom Raumgefühl zur Improvisation
Mit musikalischer Begleitung sollen die Studierenden wild durch den Raum schreiten und Haken schlagen. Ihr Raumgefühl soll hier geweckt werden. Sobald die Musik stoppt, soll die Gruppe auf der Stelle stehen bleiben und die Augen schließen. Schreiber fragt dann nach dem Schriftzug auf einer Tasche oder wo jemand oder etwas Bestimmtes steht.
Für einige Lacher sorgt auch das Improvisationstheater. In relativ kurzer Zeit sollen sich die Studierenden abwechseln und spontan neue Szenen erarbeiten. So landen sie vom Friedhof im Kinderzimmer und in der nächsten Sekunde sind sie bereits beim Fallschirmsprung oder im Schwimmbad.
Die Anfänge des JadeTheaters
Das Hochschultheater ist eine Kooperation mit der Landesbühne. Zusammen mit der damaligen Leiterin der Jungen Landesbühne, Carola Unser, hat Schreiber das JadeTheater ins Leben gerufen. Drei Stücke wurden bereits aufgeführt. Wenn es um Sprechtraining und weitere Workshops geht, steht die freie Regisseurin Romy Lehmann dem studentischem Ensemble zur Seite.
Wink mit dem Zaunpfahl
Schreiber agiert aber nicht nur als Leiterin und Regisseurin. Sie hat auch selbst Bühnenerfahrung gesammelt. „Theater ist für mich 'ne Message. Theater muss irgendwie auch... Sinn machen ist vielleicht der falsche Ausdruck. Manchmal steht man vor Szenen und denkt sich „Äh? Was?“ und es ist nicht unbedingt realistisch, aber es hat irgendwie immer eine Message.“ Für Schreiber gibt es auch kein Richtig oder Falsch im Theater, was die Interpretation angeht. Jeder sieht irgendetwas anderes in einer Szene. Doch auf welches Stück sich das Publikum als nächstes freuen darf, möchte Schreiber noch nicht verraten. Soviel vorweg: „Ein Klassiker soll die Grundlage sein, die Inszenierung soll definitiv aber – da es ein Studententheater ist – einen Gegenwartsbezug haben.“