Campus on Tour
25.07.2016
Foto: Jens Wellhausen"> Die Küstenlinie verändert sich kontinuierlich. Fernerkundung soll helfen, diese Veränderungen zu verstehen.(Vorne im Bild: Insel Spiekeroog) Foto: Nick Rüssmeier
Meeresforschung in Wilhelmshaven
Wilhelmshaven. Gigantisch, geheimnisvoll und in großen Teilen unerforscht: Meere und Ozeane. Sie sind der Ursprung des Lebens und die Zukunft der Menschheit. Warum das so ist, werden deutsche Meeresforscherinnen und Meeresforscher im Wissenschaftsjahr 2016/2017 aufzeigen.
Die Ausstellung am Südstrand
Am vergangenen Sonntag stellten sich deshalb rund um den Wilhelmshavener Südstrand das Institut für Chemie und Biologie des Meeres der Universität Oldenburg (ICBM), das Institut für Vogelforschung (IfV), das Aquarium Wilhemshaven, die Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer, die Jade Hochschule, das Wattenmeer Besucherzentrum, das Common Wadden Sea Secretariat, das Niedersächsische Institut für historische Küstenforschung (NIhK) sowie das Forschungsinistitut Senckenberg am Meer der interessierten Öffentlichkeit vor und gaben Einblicke in die Forschungswelt.
Meerestechnik studieren
Seit dem Wintersemester 2013/2014 bietet die Jade Hochschule den eigenständigen Studiengang "Meerestechnik" im Fachbereich Ingenieurwissenschaften an. Dieses Studienangebot wird in enger Kooperation mit dem Institut für Chemie und Biologie (ICBM) der Carl von Ossietzky Universtität Oldenburg durchgeführt. „Es handelt sich dabei um einen ingenieurwissenschaftlichen Studiengang mit vielen mechatronischen und maritimen Inhalten“, erklärt Prof. Dr. Jens Wellhausen , Professor für Sensorik in der Meerestechnik.
Die Karriere-Aussichten
Im siebensemestrigen Studiengang, der mit einer Praxisphase und der Bachelorarbeit endet, erlangen die Studierenden ihren Bachelor of Engineering. Wollen sie danach noch nicht in das Berufsleben einsteigen, steht ihnen auch einer wissenschaftlichen Karriere nichts im Weg. Sie können sich für den Master-Studiengang Marine Sensorik an der Universität Oldenburg einschreiben. Nach erfolgreicher Absolvierung können sie ebenfalls eine Promotion anstreben.Studierende forschen
Schon früh werden die Studierenden der Jade Hochschule in Forschungsprojekte eingebunden. Dadurch lernen sie, theoretische Inhalte in der Praxis anzuwenden. So waren Studierende daran beteiligt, ein autonomes Unterwasserfahrzeug zu bauen. Unter der Leitung von Wellhausen entwickelten sie die Hard- und Software, um aus einem ferngesteuerten Spielzeug-U-Boot ein selbstständig unter Wasser operierendes Fahrzeug zu erstellen. Zu diesem Zweck wurde zunächst die Fernsteuerung ausgebaut und durch zwei Computer, verschiedene Sensoren und eine Kamera ersetzt. Nächstes Ziel des Projektes ist es, mit der eingebauten Kamera Objekte unter Wasser zu finden und verschiedene Messungen durchzuführen.
Sensorik
Im gleichen Labor wird auch das Thema Zustandsdiagnose von Maschinen und Anlagen im maritimen Umfeld bearbeitet. Gerade für die Instandhaltung im Bereich der Offshore-Technik wird es aus Gründen des Umweltschutzes, der Betriebssicherheit und der Wirtschaftlichkeit immer wichtiger, ein genaues Zustandsbild einer Maschine zu bekommen. Die Studierenden lernen hier, die Signale von verschiedenen Sensoren zu diesem Zweck auszuwerten und forschen an neuen Analysemethoden.
Fernerkung per Flugzeug
In einem weiteren Forschungsprojekt soll durch Fernerkundung per Flugzeug ein möglichst genaues Bild der norddeutschen Küstenlinie, des Wattenmeers und dessen Veränderungen gezeichnet werden. An den ostfriesischen Inseln lassen sich Veränderungen der Küstenlinie feststellen, was auf den Klimawandel und den damit steigenden Meeresspiegel zurückzuführen ist. Die Ergebnisse dieser Messungen könnten zum Beispiel helfen, den Küstenschutz zu verbessern. Ein weiteres Ziel ist es, die Sensoren und Messmethoden für die luftgestützte Fernerkundung weiterzuentwickeln. Dazu läuft an der Hochschule gerade die Beschaffung eines eigenen kleinen Forschungsflugzeugs. Mithilfe des Flugzeugs kann dann ein umfassenderes Bild der gesamten Umgebung als bisher dargestellt werden. Damit können beispielsweise auch Forschungsfahrten mit einem Schiff zielgerichteter geplant werden.Weitere Informationen zum Studiengang "Meerestechnik"
Foto: Jens Wellhausen"> Tests von neuentwickelten Funktionen des autonomen Unterwasserfahrzeugs im benachbarten Schwimmbad "Nautimo". Foto: Jens Wellhausen