Campus

Tagung
10.02.2017

Fotomotiv: Ferdi Rizkiyanto

Müll im Meer

Rund 70 Gäste aus Politik und Wirtschaft nahmen am gestrigen Donnerstag an einer Veranstaltung zum Thema “Müll im Meer“ am Fachbereich Seefahrt & Logistik in Elsfleth teil. Eingeladen zu der Vortrags- und Diskussions-Tagung hatte die Niedersächsische Staatskanzlei.

Die niedersächsische Umweltministerin Almut Kottwitz unterstrich in ihrem Grußwort die Aktualität des Themas. Die Bevölkerung müsse für die Vermüllung der Meere weiterhin sensibilisiert werden. In dem Zusammenhang, so Kottwitz, sei die in 2011 vom NABU ins Leben gerufene Aktion „Fishing for Litter“ eine gutes und wichtiges Projekt und die von der Landesregierung beschlossene Fortführung des Projekts ein wichtiger Bestandteil des Umweltschutzes.

„In 35 Jahren ist mehr Plastik vorzufinden, als es dort Fische gibt“ – Damit eröffnete Cornelia Zügge vom Europäischen Informations-Zentrum Niedersachsen ihren Fachbeitrag. Aus der Generaldirektion „Umwelt“ der Europäischen Kommission erläuterte Hugo Maria Schally die Zusammenarbeit regionaler Ämter auf europäischer Ebene. Schally hob in seinem Vortrag die europäische Maßnahme zur Strategie der Wiederverwertbarkeit von Plastik hervor.

Zwei Forschungsfelder zum Thema „Müll im Meer“ wurden von Lars Gutow des Alfred-Wegener-Instituts vorgestellt. Neben den Untersuchungen von Mikro- und Makroplastik im Meer stellte Gutow die fünf strömungsbedingten „Müllteppiche“ in den Meeren dar. Gutow plädierte dafür, Politik und Wirtschaft durch kontinuierlichen Wissenstransfer Forschungsergebnisse zur Verfügung zu stellen und damit gleichsam zur allgemeinen Bewusstseinsbildung beizutragen.

Unternehmenskulturberater Dr. Heribert Wefers zeigte in seinem Vortrag die unterschiedlichen Möglichkeiten der Wiederverwertbarkeit von Ressourcen auf und berichtete vom Projekt „Transition-Town“, welches von einigen Städten in Deutschland bereits umgesetzt wird. Im Rahmen der Transition-Town-Bewegung (etwa „Stadt im Wandel“) gestalten seit 2006 Umwelt- und Nachhaltigkeitsinitiativen in vielen Städten und Gemeinden der Welt den geplanten Übergang in eine postfossile, relokalisierte Wirtschaft.

Einen Überblick der unterschiedlichen Maßnahmen gegen die Verunreinigung der Meere gab abschließen Helge Ippensen vom Amt für regionale Landesentwicklung in Oldenburg und eröffnete damit die anschließende Diskussion mit den Referenten.




(v.l.) Kristine Ambrosy-Schütze, Cornelia Zügge, Lars Gutow, Hugo Maria Schally, Almut Kottwitz, Dr. Heribert Wefers, Prof. Dr. Christoph Wand (Fachbereich Seefahrt & Logistik). (Foto: Bernd Eickmann/Jade HS)