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Auszeichnung
22.07.2015
Prof. Dr. Lutz Beckmann, Dekan des Fachbereichs Architektur (li.), würdigt die Leistungen des DAAD-Preisträgers Ahmed Shamuty. <span>Foto: Piet Meyer</span>

Prof. Dr. Lutz Beckmann, Dekan des Fachbereichs Architektur (li.), würdigt die Leistungen des DAAD-Preisträgers Ahmed Shamuty. Foto: Piet Meyer

DAAD-Preis für Architektur-Absolventen Ahmed Shamuty

Oldenburg. Ahmed Shamuty, Architektur-Absolvent der Jade Hochschule, wurde jetzt mit einem Preis des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) ausgezeichnet. Gewürdigt wurden die herausragenden Studienleistungen des Master-Studenten aus Kenia und sein soziales Engagement. „Ahmed Shamuty arbeitet professionell und umsichtig“, lobt Prof. Dr. Lutz Beckmann, Dekan des Fachbereichs Architektur. „Auf Grund seiner sehr engagierten und erfolgreichen Arbeitsweise habe ich Herrn Shamuty als wissenschaftliche Hilfskraft eingestellt“, ergänzt Prof. Fank. „Dabei erfährt er eine hohe Akzeptanz in der Studentenschaft und ist mit seinem offenherzigen und freundlichen Auftreten und seiner zuvorkommenden Art eine Bereicherung für die jeweiligen Studentengruppen.“ 

Shamuty studierte von 2010 bis Juli 2015 an der Jade Hochschule und engagierte sich neben dem Studium für Studienprojekte in seiner Heimat auf der Insel Lamu im Indischen Ozean. Er initiierte das soziale Projekt „banda for manda“ – der Bau einer Bibliothek für Kinder im Vorschulalter. Hier sollen Bücher in unterschiedlichen Sprachen angeboten werden. Der Bauplatz auf Lamu und die Baupläne stehen bereit. Für die Organisation des Projektes und die Einwerbung von Spenden wurde ein Verein gegründet. Kommende Woche wird der angehende Architekt mit seiner Frau und seinen beiden Kindern nach Kenia fliegen um das Projekt vor Ort umzusetzen und dort zu leben. 

Warum möchte er zurück? „Ich werde dort mehr gebraucht. Bei uns gibt es wenig Architekten und wenig Möglichkeiten, die Häuser gemütlicher zu machen. Wir bauen nur Räume, nicht mehr. Das möchte ich ändern.“ Auch nachhaltiges Bauen sei nicht üblich. „Wir haben Wind, aber keine Ahnung, wie wir den nutzen können.“ Shamutys großer Traum ist es, Schulen zu bauen und mehr Bildung zu ermöglichen. So hat er auch das Projekt „pen for Africa“ ins Leben gerufen und Kugelschreiber für Kinder in seiner Heimat gesammelt.  „Gib einem Kind einen Stift und ein Blatt Papier und es wird anfangen zu malen. Und ohne Stift kann es nicht schreiben lernen.“ 

Für den 30-jährigen war immer klar, dass er studieren möchte. In Kenia lernte er ein deutsches Paar kennen, das ihm half in Deutschland einen Studienplatz zu finden. „Ohne Kontakte ist es schwer, von Afrika aus nach Deutschland zu kommen“, sagt Shamuty. Das Studium an der Jade Hochschule hat dem Architektur-Studenten gut gefallen. „Man kennt sich und hat direkte Kontakte zu den Profs und Mitstudierenden. Und durch meinen Job in der Hochschulbibliothek saß ich immer direkt an der Quelle.“ 

Der DAAD-Preis wird seit mehr als zehn Jahren für hervorragende Leistungen ausländischer Studierender an den deutschen Hochschulen vergeben. Der mit 1.000 Euro pro Hochschule dotierte Preis, soll dazu beitragen, der großen Zahl ausländischer Studierender an deutschen Hochschulen Gesichter zu geben und sie mit Geschichten zu verbinden. Damit wird deutlich, dass jeder einzelne ausländische Studierende ein Stück von Deutschland in seine Heimat mitnimmt und etwas von sich in Deutschland lässt – eine Bereicherung für beide Seiten.