Internationales
21.11.2013
Valerie Baumgart und Gloria Scholz (v.l.) haben sich für den deutsch-spanischen Doppelabschluss entschieden. Vizepräsident Prof. Dr. Uwe Weithöner, Dozentin Gabriele Bürling und Andrea Menn, Leiterin des International Office ermuntern weitere Studierende, die attraktive Ausbildungschance zu ergreifen.Foto: Gaby Pfeiffer
Deutsch-spanisches Doppel
Wilhelmshaven. Es dauert zwar ein Semester länger und auf die Ausfertigung des wahrhaft königlich aufgemachten Dokuments muss man ebenfalls eine Weile warten - dann aber können Studierende der Tourismuswirtschaft an der Jade Hochschule neben ihrem Bachelor auch ein spanisches "Diplomada en Turismo" in der Hand halten.
Nachdem Anfang des Jahres im Rahmen der 2009 eingeleiteten Kooperation mit der Tourismusausbildung der Universidad de Valladolid am Studienort Segovia als erste Studentin Sandra Assmann den deutsch-spanischen Doppelabschluss erwarb, dürfte es im Mai 2014 für Valerie Baumgart soweit sein. Sie hatte von September 2011 bis Juni 2012 die Studiumsphase in Segovia - knapp 100 Kilometer von Madrid entfernt - absolviert.
Insgesamt sind damit bislang acht Studierende zum einjährigen Studium in der spanischen Stadt gewesen. In diesem September ist als weitere Anwärterin auf den Doppelabschluss Franziska Reetz dorthin abgereist.
Im Vorfeld war in diesem Jahr der Kooperationsvertrag mit der Universität auf eine neue Basis gestellt worden, erläuterten gestern Vizepräsident Prof. Dr. Uwe Weithöner, Andrea Menn, Leiterin des International Office und Fremdsprachenlehrerin Gabriele Bürling. Anders als bisher sieht der neue Vertrag vor, dass in Wilhelmshaven erst die sechs Bachelorsemester abgeschlossen werden und anschließend das Auslandsstudium und die Abschlussarbeit folgen.
Eine Aufgabe war es, die Ausbildungsgänge möglichst weit zu synchronisieren, durchaus bei Erhalt unterschiedlicher Schwerpunktsetzungen - in Wilhelmshaven eher betriebswirtschaftliche, in Spanien kulturhistorische. Gerade das trägt aber ebenfalls zum Reiz und den Chancen des Doppelabschlusses bei. Valerie Baumgart - als Tochter einer aus Mexiko stammenden Mutter zweisprachig aufgewachsen - strebt eine Stelle bei einem auf Südamerika spezialisierten Reiseveranstalter an. Die aus Köln zum Studium nach Wilhelmshaven gekommene 23-jährige lobt die gute, nicht zuletzt finanzielle Unterstützung, die die Jade Hochschule für ihre im Ausland Studierenden über das International Office bietet.
Gloria Scholz, 22 und derzeit im 5. Semester, will ab September nächsten Jahres ebenfalls das attraktive Angebot wahrnehmen, auch wenn die Stuttgarterin die spanische Sprache von Grund auf erlernen musste. Zweieinhalb Monate Peru im Sommer halfen natürlich. Die Jade Hochschule selbst bietet zudem die entsprechenden Sprachkurse, um das geforderte Mindestniveau für das Studium in Spanien zu vermitteln, sagt Gabriele Bürling. Was derzeit noch fehlt, so Andrea Menn, ist die Nachfrage der spanischen Studierenden. Da hakt es noch bei der deutschen Sprache und vielleicht bei dem Mut, sich in einem anderen Ausbildungssystem ohne den gewohnten Klassenverband zurechtzufinden, vermutet Valerie Baumgart.
Müller-Heinck (WZ)