Energiekonzept
12.07.2012
Ein Optimierungsvorschlag: Möglichkeiten zur bedarfsabhängigen Heizung von unterschiedlichen Zonen zu schaffen. Foto: Sonja Irouschek
Energieverbrauch auf dem Prüfstand
Wilhelmshaven.Oldenburg.Elsfleth. Die Jade Hochschule stellt die eigene Energieversorgung auf den Prüfstand: Rund 75.000 m2 in 26 Gebäuden der Hochschule wurden an allen drei Studienorten unter die Lupe genommen, mit dem Ziel, ein Konzept zu entwickeln, dass die energetische Situation an der Jade Hochschule nachhaltig verbessert. Das Konzept „Jade Energie“ umfasst fünf Säulen: Gebäude- und Betriebstechnik (Liegenschaftsenergiekonzept), Betriebsführung und Organisation, Kultur und Verhalten, Mobilität sowie innovative Projekte für Lehre und Forschung zu dem Thema.
Die Hochschule hat in ihrer Zielvereinbarung mit dem Land Niedersachen vereinbart, das Liegenschaftsenergiekonzept (Säule eins) noch in diesem Jahr zu erarbeiten. In Absprache mit der Steuerungsgruppe Energie der Jade Hochschule, die von drei Professoren aus den Fachbereichen Architektur sowie Bauwesen und Geoinformation maßgeblich gestaltet wird, hat das Staatliche Baumanagement die Bielefelder Ingenieurgruppe B.A.C. damit beauftragt.
Das Liegenschaftskonzept sieht vor, einen Sanierungs- und Modernisierungsplan in den Bereichen Bauphysik/Hochbau und für die betriebstechnischen Anlagen zu erarbeiten und hierfür die Kosten zu schätzen. Optimierungspotential, das bei der umfangreichen Analyse festgestellt wurde, besteht in der Bauphysik zum Beispiel darin, Fassaden wirtschaftlich zu sanieren, sodass weniger Wärme verloren geht. Potential wurde auch bei der Gebäudebeheizung identifiziert: Es gibt derzeit kaum Möglichkeiten, Zonen unterschiedlich bedarfsabhängig zu beheizen. Zudem wird die Möglichkeit untersucht, die Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnungssystemen auszustatten.
„Es stehen nicht nur die technischen Anlagen im Fokus der Bearbeitung, auch die nicht auf den ersten Blick sichtbaren Energieverbräuche werden analysiert um diese mit geeigneten Maßnahmen in Zukunft zu reduzieren“, sagt Dr. Walter Kühme, Vizepräsident der Jade Hochschule der unter anderem für das Gebäudemanagement zuständig ist. „Verbesserungsvorschläge von Seiten der Hochschulangehörigen möchten wir in das Jade Energiekonzept einfließen lassen.“
Als erste Ideen für innovative Projekte , die in der Lehre oder in der Forschung bearbeitet werden können, wurden zum Beispiel eine Studie zum Verlauf der Änderung der Luftqualität während eines Unterrichtstages oder Überlegungen zur Wärmerückgewinnung aus Abwasser der Hochschule genannt. Hierzu läuft derzeit ein Pilotprojekt des Instituts für Rohrleitungsbau (iro), in dem mit Hilfe eines Wärmetauschers dem 12 Grad warmen Abwasser Wärme entzogen und für die Heizung im iro-Bürogebäude nutzbar gemacht wird (weitere Infos siehe
Homepage des iro). Weitere innovative Projekte für Lehre und Forschung zum Thema Energie sollen nach der Sommerpause von den Professoren aus der Steuerungsgruppe Energie beraten werden.