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Technikum
05.03.2015
Erfolgreicher Abschluss des Niedersachsen-Technikums: Manuela Hapek (hinten), Gleichstellungsbeauftragte der Jade Hochschule, (v.l.) Anja Wiehl, Dr. Andrea Ruf, Prof. Dr. Czepek, Vizepräsidentin für Studium und Lehre, und den Technikantinnen.

Erfolgreicher Abschluss des Niedersachsen-Technikums: Manuela Hapek (hinten), Gleichstellungsbeauftragte der Jade Hochschule, (v.l.) Anja Wiehl, Dr. Andrea Ruf, Prof. Dr. Czepek, Vizepräsidentin für Studium und Lehre, und den Technikantinnen. Foto: Jade Hochschule

Junge Frauen für MINT-Berufe begeistern

Oldenburg. Vier Technikantinnen von Jade Hochschule und Universität Oldenburg haben jetzt ihr „Niedersachsen-Technikum“ nach sechs Monaten abgeschlossen. Hannah Ditzler, Kira Vosgerau, Hedda de Boer und Lea-Christin Feld erhielten am vergangenen Montag ihr Zertifikat über die erfolgreiche Teilnahme an diesem niedersächsischen Förderprogramm. Beteiligte Firmen waren im dritten Durchgang Airbus Defence and Space in Bremen und die Oldenburger Firmen Fraunhofer IDMT, ISE Individuelle Software-Entwicklung GmbH und Next Energy.

Beim Niedersachsen-Technikum erhalten Abiturientinnen die Möglichkeit, sowohl praktische Erfahrungen in einem Betrieb als auch theoretische Kenntnisse in einem MINT-Studienfach zu sammeln. Als so genannte Technikantinnen absolvieren sie sechs Monate lang ein Praktikum in einem regionalen Unternehmen und besuchen einmal wöchentlich eine Vorlesung an den Hochschulen. In diesem Jahr boten die Jade Hochschule, die Universität Oldenburg und die Hochschule Emden/Leer gemeinsam für diesen Durchgang zusätzlich zu den Lehrveranstaltungen und dem Betriebspraktikum ein Exkursionsprogramm an. Die Technikantinnen konnten dadurch weitere Firmen kennenlernen und Einblicke in technische Berufe erhalten. Beteiligt waren die Continental Reifen GmbH in Hannover, DEEP. Underground Engineering in Bad Zwischenahn, die IVG Caverns GmbH in Friedeburg und das VW Werk in Emden. Ein Coaching zum Thema „Rhetorik und Präsentation für Frauen“ wurde ebenfalls für alle Tech-nikantinnen angeboten.

Anja Wiehl, Koordinatorin für das Niedersachsen-Technikum, betont: „Ich freue mich, dass sich die Unternehmen trotz der Mindestlohndebatte bereit erklärt hatten, dieses Förderprogramm zu unterstützen. Die Gleichstellungsbeauftragte der Jade Hochschule, Manuela Hapek, erläuterte den etwa 30 Gästen die Bedeutung des Niedersachsen-Technikums: „Hintergrund von Förderprogrammen für Frauen im MINT-Bereich, wie dem Niedersachsen-Technikum, ist unter anderem, dass junge Menschen ihre Berufs- und Studienwahl noch sehr häufig nach den klassischen Geschlechterrollen unserer Gesellschaft auswählen“, unterstreicht sie. Dies führe dazu, dass nicht alle sozialen Ressourcen vollständig ausgeschöpft werden.

Die Technikantinnen präsentierten dem Auditorium den Ablauf ihrer sechsmonatigen Praktikumszeit. Sie machten interessierten Bewerberinnen Mut, sich ebenfalls als Technikantinnen zu bewerben. Fazit der jungen Frauen: Wer sich nach dem Abitur nicht zwischen Kunst oder Mathematik entscheiden kann und ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) nicht in Frage kommt, sollte das vom Ministerium für Wissenschaft und Kultur geförderte Projekt „Niedersachsen-Technikum“ angehen. Auch Prof. Dr. Andrea Czepek, Vizepräsidentin für Studium und Lehre der Jade Hochschule, und Dr. Andrea Ruf von der Universität Oldenburg nahmen an der Abschlussveranstaltung teil.

Dass sich das Niedersachsen-Technikum positiv auf die Studien- und Berufswahl auswirkt, zeigt folgende Entwicklung: Beide Technikantinnen der Jade Hochschule haben sich für ein Studium im MINT-Bereich entschieden – Eine an der Jade Hochschule, die andere an der Technischen Universität Braunschweig.